Das Buch – und die Kollateralschäden

111 Orte (und noch mehr) habe ich in und um Frankfurt für dieses Buch besucht – und natürlich, wie soll es mit Kindern anders sein, gab es zwischendrin auch ordentliche Strapazen. 🤪

So sind beim „Schecker im Gadde“ zwei Kinder beim Slacklinen ordentlich zusammengeknallt, ein Kind ist mir mal auf nassem Laub mit dem Rad im Wald böse ausgerutscht, eines hatte sich von oben bis unten vollgekleckert im Frühstückscafe UND, aua, jetzt tut’s schon beim Lesen weh: Ein Kind hat im Museum sogar einen Fingernagel verloren 😱😱😱.

Hier, an dieser Experimentier-Station gab es das Gebrüll des Jahrhunderts. Ein dummer Zufall, hätte überall passieren können: Ein Kind nahm ein Gewicht und wollte es schwungvoll auf die Waage stellen, ein anderes Kind hatte gerade die Hand davor und schwupps, krachte das geballte Kilo auf den kleinen Finger. 😵

Schmerz! Schrei! Ich bin sofort mit dem armen Drops zum Wasserhahn gerast, habe den Finger drunter gehalten und gleich danach ins Bistro gestürzt, um mit einem dicken fetten Eis den Schmerzen etwas entgegen zu setzen…. 🤕🤕🤕

Der Schmerz ließ zum Glück rasch nach, doch nach einigen Wochen fiel der Fingernagel ab. Oh noooooo…. ist mittlerweile aber wieder nachgewachsen.

War definitiv ein Ausflug, der den Stresspegel einmal flott nach oben beförderte, hat aber keine bleibenden Schäden hinterlassen. Als es letztes Wochenende hieß: „Kinders, es regnet, was machen wir denn mal schönes?!?!“ Riefen alle: „Wir wollen ins Experiminta-Museum!!!!“ 😀😀😀

Au Pair „auslagern“ – wir haben es gemacht

Zimmer kurz nach Möbelaufbau (inzwischen NOCH gemütlicher 😅)

Ich weiß, die Platz-Problematik ist ein gern genommener Grund, um sich GEGEN ein Au Pair zu entscheiden, aber in unserem Fall kann ich aus vollster Überzeugung sagen, dass das Ende der räumlichen Fahnenstange erreicht ist bzw. war.

Unsere Wohnung ist etwas größer als 100 Quadratmeter und hat vier Zimmer – zwei Jahre lang haben wir hier zu sechs gelebt. Ein Zimmer fürs Au Pair, ein Zimmer für die Kleine (die nur alleine schlafen kann), ein Wohnzimmer für alle tagsüber und ein Schlafzimmer, in dem wir zu viert geschlafen haben. Als ich eines Abends mal wieder in das Schlachtfeld kam, etliche Bücher flogen auf dem Boden rum, Superwings-Figuren und kleines Lego überall ausgebreitet, war mir klar: Das geht so nicht weiter. Wir brauchen mehr Platz!

Da traf es sich gut, dass Bekannte von uns vor ein paar Monaten ganz in der Nähe eine Wohnung gekauft hatten und die Zimmer einzeln vermieten wollten. Alles klar, das machen wir, Baby! Die Wohnung ist zehn Fußminuten entfernt, sie ist schick und neu, das Zimmer hat 10 Quadratmeter und ist niedlich, in der Wohnung lebt noch eine junge Frau, Berufsanfängerin und neu in Frankfurt.

Vor gut einem Monat ist unser Au Pair Nicole dort eingezogen – ganz ehrlich: Sie ist das tollste Au Pair, das wir je hatten, sie ist so fröhlich, freundlich und es ist einfach schön, sie um sich zu haben. Mit ihr hätten wir uns noch lange weiter auf 105 Quadratmetern gequetscht, aber: Ich wollte mir die Chance auf dieses Zimmer, an dem eigentlich alles passt, nicht entgehen lassen. Schließlich werden wir noch länger auf das Au Pair-Modell bauen und vielleicht wird es wieder mal das eine oder andere Mädchen geben, bei dem etwas mehr Abstand auch ganz gut tun kann.

Ich hatte das mega schlechte Gewissen, Nicole von dem Zimmer zu erzählen. Aber, als ich irgendwann damit rausrückte, fand sie es total klasse. So könne sie abends auch mal ihre Freunde mit in die Wohnung nehmen. Absolut! Shakaaa! 💪🏼 Wir sind zu Ikea gefahren und haben noch ein paar neue Möbel gekauft, Kleiderschrank, Bett, Matratze, Zimmerpflanze. Ein paar Sachen hat sie von hier mitgenommen, alles passt wunderbar.

Nach einem Monat „ausgelagertem Au Pair“ kann ich sagen: Es ist schon etwas anderes. Der persönliche Kontakt wird unglaublich eingedampft. Bei uns gibt es bisher wenig Regelmäßigkeit bei meinen und damit auch Nicoles Arbeitszeiten, so dass viel auf „Zuruf“ passierte. Daraus werden nun „Zu-Whatsapps“. Und: Wenn ich die Kids morgens mal selbst wegbringe, sitze ich dann mit dem ganzen Chaos alleine hier – vorher haben wir uns alles geteilt und jeder hat eben das gemacht, was gerade anfiel. Das kann Nicole nun, wo sie in einer anderen Wohnung lebt, natürlich nicht mehr leisten und ich werde sie auch ganz sicher nicht hierherkommen lassen, nur um eine Ladung Wäsche aufzuhängen.

Ach ja, was wir ja auch nicht vergessen dürfen: Natürlich kostet dieses Auslagern eine dicke Stange Geld. Im Grunde verdoppeln wir unsere monatlichen Au Pair-Ausgaben damit. Aber nachdem wir alles durchgerechnet haben, war uns klar: Es ist immer noch günstiger als eine Nanny oder Tagesmutter, die täglich drei Stunden kommt und die Kindergarten Randzeiten überbrückt. Schließlich gibt es ja noch dieses Phänomen, bei dem alle working Moms und Dads regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Kinderkrank! Das kann nur ein zeitlich flexibles Au Pair übernehmen. Keine Sorge, wenn’s was richtig ernstes ist, bleib ich auch zuhause, aber häufig sind es einfach nur Erkältungen, die sich über Tage oder sogar Wochen ziehen. Als Freiberufler kommt man da ganz schnell ins Rechnen und kommt immer wieder zu dem Ergebnis: Ein Au Pair lohnt sich – selbst, wenn es ausgelagert wird (und vor allem: wenn es so toll ist wie unsere Nicole. Was werden wir heulen, wenn sie in drei Monaten wieder gehen muss 😫😢).