Ich mach’s trotzdem

Ist schon so ein bisschen Kamikaze, mit Kinderwagen auf der Rolltreppe (vor allem mit drei Rädern!), aber: In Frankfurt hast du keine andere Wahl. Die Aufzüge sind kaputt, oder am Hintern der Welt oder schlicht und einfach nicht vorhanden! 

Es gibt so viele S- (Lokalbahnhof) und U-Bahnstationen (Schweizer Straße), wo offensichtlich nicht an Kinderwägen, Rollstuhlfahrer etc. gedacht wurde. Manchmal gibt’s noch nicht mal eine Rolltreppe in deine Fahrtrichtung, so dass einem nur die Bettelei („Entschuldigung, hätten Sie Lust, sich so richtig schön den Rücken kaputt zu machen und mir zu helfen, den Kinderwagen runterzuschleppen?“) oder Latscherei bleibt. 

Heute war ich mal wieder in der City (Hauptwache) und habe einfach keinen Aufzug gefunden!  Also: Wenn man als Muddi noch raus und was erleben will: Kamikaze 😈😈😈😈😈😈

Szenen, wie wir sie alle lieben

Ich versuche, mit dem proppenvollen Kinderwagen in einen Laden reinzukommen. Die Reinigung bei uns um die Ecke, in der ein kleiner Giftzwerg arbeitet. Eine Frau, die vor allem dadurch auffällt, ihre Mitarbeiterinnen rundzumachen.

Die Reinigung hat eine Glastür – man kann also wunderbar einsehen, dass ich mir gerade einen abmühe und erst einmal scheitere. Also lasse ich den Kinderwagen draußen stehen, mache die Tür auf und versuche, sie einzuhaken, damit sie offen bleibt. Klappt manchmal, in diesem Fall leider nicht. Aber da liegt ja noch der Türstopper auf dem Boden rum. Ich schnappe ihn mir und nach einer gewissen Zeit der Rumnestelei bleibt die Tür offen stehen und ich hiefe den Kinderwagen rein. Kaum bin ich drin, sehe ich dann auch den Giftzwerg, der auf seinem dicken Hintern sitzt, die ganze Aktion genüsslich beobachtet hat – und dann tatsächlich sagt:
„Machen Sie die Tür wieder zu, es ist kalt!“

Freude schöner Götterfunken!!!!

Ich: „Können Sie das nicht selber machen?“
Sie: „Was?!? Das ist ja ungeheuerlich!“
Ich: „Sie machen ja nun nicht den vielbeschäftigsten Eindruck. Und Ihr Helfersyndrom scheint auch nicht besonders ausgeprägt zu sein.“

Da ist sie rot angelaufen, sah ein bisschen aus wie Rumpelstilzchen, und es wäre sicher noch richtig spannend geworden, wäre nicht schon die nächste Kundin reingekommen. So hat mir eine Mitarbeiterin die Hemden in die Hand gedrückt und mir beim Rausgehen doch tatsächlich geholfen.

Aber ich glaub, mein Freund muss seine Hemden in Zukunft selber abholen 😉

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Frauen und Kinder zuletzt

Wo steht eigentlich geschrieben, dass sich alle, aber auch ALLE, vor die Frau mit Kinderwagen drängeln müssen, um in den Bus einzusteigen?
Ich fahre täglich mindestens zwei Strecken und bin jedes Mal wieder entsetzt. Heute hat sich tatsächlich noch eine Oma mit Rollator geradezu wüst an mir vorbeigequetscht, um ja noch vor mir in den Bus zu kommen.
Es heißt ja „Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich, wenn im Supermarkt die zweite Kasse öffnet.“ Ich hingegen behaupte: „… wenn eine Frau mit Kinderwagen an der Bushaltestelle steht und der Bus kommt“!!!! :-/

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Von Kinderwägen und Vollhonks

Erkenntnis des heutigen Tages: Zwei nebeneinander fahrende Kinderwagen lassen den einen oder anderen (Idioten) mächtig durchknallen. 

Letzten erst wurden eine Freundin und ich von so einem Vollhonk angeraunzt (dabei war noch soooo viel Platz auf dem Gehweg), jetzt das Gleiche in grün:

Ein gelinde gesagt wohlgenährter Typ (ca 50) kommt uns auf dem FAHRRAD entgegen (wir befinden uns auf dem Bürgersteig) und brüllt im Vorbeifahren: „Scheiß Weiber!“

Kurzer Schockmoment, dann haben wir ihm alle Schimpfwörter hinterhergerufen, die uns auf die Schnelle eingefallen sind.

Insgeheim bin ich ja froh, dass er nicht „Scheiß Muttis“ gesagt hat. :-/