Um Gottes Willen, ich kauf mir doch kein Auto! Schließlich wohne ich in Frankfurt-Sachsenhausen: Dort, wo alle drei Minuten eine U-Bahn, alle fünf Minuten ein Bus und quasi ständig eine Straßenbahn fährt!
So habe ich letztes Jahr noch getönt, aber mittlerweile haben sich zwei Dinge geändert: 1. Wir sind einen Kilometer aus Sachsenhausen-City weggezogen – und dieser Kilometer macht echt viel aus – und 2.: Wir haben einen Kindergartenplatz am Arsch der Welt.
Kein Bus fährt dorthin. Entweder du läufst (hin und zurück: eine Stunde). Oder du fährst mit dem Auto.
In der Eingewöhnungsphase hab ich es noch mit dem Fahrrad probiert – im Kindersitz ist mir mein Sohn sofort ins Koma gefallen. Zuhause habe ihn dann nach oben in den zweiten Stock geschleppt – Nachbarin (85) gebeten, kurz „Nachtwache“ zu halten, wieder aufs Fahrrad gesprungen, um Kind Nr 2 zu holen. Selten so geschwitzt wie in diesen Tagen!
Schließlich habe ich gedacht: Ich mach das zu Fuß – mit dem Doppelkinderwagen. So kriege ich sie auch beide gleichzeitig nach Hause. Doch nach spätestens zehn Minuten hatte einer von beiden keinen Bock mehr zu sitzen. Megatheater. Ich kam hochgradig gestresst wieder zu Hause an.
Nächster Gedanke: Ich erledige das Abholen joggenderweise. Geht schließlich schneller. Aber erstens hat man ja nicht jeden Tag Lust, joggen zu gehen (ich hatte am zweiten Tag schon keinen Bock mehr) und zweitens gibt es da ja auch noch das Wetter!
Ich habe mir wegen der Abholproblematik das Hirn zermartert – und eines Nachmittags, als ich mit brüllenden Kindern im Kinderwagen in einen mega Regenschauer kam (Regenschutz lag natürlich im Auto meines Freundes), kam die Erkenntnis: Ich brauche verdammt nochmal eine eigene Karre!
Klein. Fünftürig. Billig. Mehr wollte ich nicht. Ein Opel Karl ist es geworden, geleast für vier Jahre (100 Euro im Monat). Auch, wenn er etwas basic ist und manchmal tatsächlich etwas zu eng, bin ich voll zufrieden!
Um beide Kinder abzuholen (Tagesmutter und Kindergarten) bin ich zwar auch eine Stunde unterwegs (Einbahnstraßen lassen grüßen), aber wir bleiben zumindest trocken. Und mein Rücken hat sich an das obernervige Anschnallen im Kindersitz auch gewöhnt…
Allerdings müsste ich ihn mal sauber machen – in meinem Opel sieht es aus wie Sau!!! 😉