Szenen, wie wir sie alle lieben

Ich versuche, mit dem proppenvollen Kinderwagen in einen Laden reinzukommen. Die Reinigung bei uns um die Ecke, in der ein kleiner Giftzwerg arbeitet. Eine Frau, die vor allem dadurch auffällt, ihre Mitarbeiterinnen rundzumachen.

Die Reinigung hat eine Glastür – man kann also wunderbar einsehen, dass ich mir gerade einen abmühe und erst einmal scheitere. Also lasse ich den Kinderwagen draußen stehen, mache die Tür auf und versuche, sie einzuhaken, damit sie offen bleibt. Klappt manchmal, in diesem Fall leider nicht. Aber da liegt ja noch der Türstopper auf dem Boden rum. Ich schnappe ihn mir und nach einer gewissen Zeit der Rumnestelei bleibt die Tür offen stehen und ich hiefe den Kinderwagen rein. Kaum bin ich drin, sehe ich dann auch den Giftzwerg, der auf seinem dicken Hintern sitzt, die ganze Aktion genüsslich beobachtet hat – und dann tatsächlich sagt:
„Machen Sie die Tür wieder zu, es ist kalt!“

Freude schöner Götterfunken!!!!

Ich: „Können Sie das nicht selber machen?“
Sie: „Was?!? Das ist ja ungeheuerlich!“
Ich: „Sie machen ja nun nicht den vielbeschäftigsten Eindruck. Und Ihr Helfersyndrom scheint auch nicht besonders ausgeprägt zu sein.“

Da ist sie rot angelaufen, sah ein bisschen aus wie Rumpelstilzchen, und es wäre sicher noch richtig spannend geworden, wäre nicht schon die nächste Kundin reingekommen. So hat mir eine Mitarbeiterin die Hemden in die Hand gedrückt und mir beim Rausgehen doch tatsächlich geholfen.

Aber ich glaub, mein Freund muss seine Hemden in Zukunft selber abholen 😉

Terrorkinder (die auch noch heulen)

Herrliches Szenario neulich in unserem Musikgarten (für Kinder von 1 bis 3): Ein ganz süßes zweijähriges Mädchen war ausnahmsweise mal nicht mit ihrer Mutter, sondern mit ihrer Tante gekommen (die Mama war krank). Leider hatte diese Tante auch ihren 10jährigen super nervigen Sohn mitgebracht – der hat den ganzen Laden sowas von aufgemischt: Mit Kissen und Bällen geworfen, rumgebrüllt, wild durch die Gegend gelaufen – das haben die Kleinen natürlich nachgemacht, so dass ein mega Chaos entstand.

Die Mutter hat kein Sterbenswörtchen gesagt, so dass es an der Kursleiterin war, ihn irgendwann mal an eine andere Stelle unseres Sitzkreises zu setzen. Da hat er Rotz und Wasser geheult! Ich dachte, ich seh nicht richtig!

Viel genützt hat es nichts, denn kurze Zeit später ging die Terrorshow weiter – ganz am Ende ist er dann nochmal mit Schuhen quer durch die Halle gerast (Kissen-werfenderweise), da rief die Kursleiterin: „Mit Schuhen dürft ihr nicht in die Halle!“ Da plärrte er sich wieder einen ab und die Mutter brüllte: „Jetzt weint er in diesem Kurs schon zum zweiten Mal, das kann doch nicht sein!“ Und die Kursleiterin brüllte zurück: „Na, das ist DEINE Schuld, denn DU musst ihm Grenzen setzen und ihm sagen, wenn er was nicht machen soll!“

Daraufhin ist die Mutti stinksauer abgedampft – bitte, lass sie nicht wiederkommen!

Vom Spielzeug zum Porno

Ich wollte wirklich nur ein Spielzeug kaufen – und zwar ein Parkhaus für meinen Sohn. 
Bei meiner Suche auf Amazon.de wurde mir irgendwann ein Buch vorgeschlagen. „Unterwerfung im Parkhaus“. Ich klicke auf den Klappentext und denke, ich spinne! Ich bin wirklich nicht verklemmt, aber das war sowas von ordinär, vulgär und unmöglich! Also, als große Verfechterin von Frauenrechten, habe ich Amazon angeschrieben, dass ich es sehr bedenklich finde, diesen Text dort so offen stehen zu lassen.
Es kam auch eine Antwort – und seitdem glaube ich, dass die Service-Abteilung irgendwo ganz weit weg outgesourct wurde. Denn darin stand: „Es tut uns sehr leid, dass der Artikel ‚Unterwerfung im Parkhaus‘ im Moment nicht lieferbar ist. Sobald sich das ändert, werden wir sie umgehend informieren.“

Na gerne :-/