Wenn Muddi Spätdienst hat…

…dann weiß ich schon, wer nach dieser Woche fix und fertig ist!

Mindestens eine Woche im Monat bin ich erst um 21 Uhr zuhause. Rein theoretisch geht das alles und rein theoretisch könnte das sogar ganz entspannt sein: Ich lasse die Kids morgens so lange schlafen wie sie mögen, wir frühstücken zusammen und es darf noch ne extra Runde im Wohnzimmer getobt werden. Erst am Vormittag bringe ich sie zur Tagesmutter bzw. in den Kindergarten (nicht ohne noch 100x darauf hinzuweisen, dass ich heute Abend nicht da bin und sie sich bitte lieb zu unserem Au Pair sind), schlendere zum Supermarkt, koche für den Abend vor und am Nachmittag düse ich auf die Arbeit. Hier kann ich mich 100%ig konzentrieren (…), unser Au Pair holt alle Kids ab, betreut sie so lange, bis mein Mann nach Hause kommt und wenn ich um 21 Uhr dazustoße, schlafen alle oder hauchen nur noch ein leises „Mama, ich hab dich lieb“, bevor sie wegschlummern… ja ja. Die Wunschträume einer Spätschicht-Muddi!

Ich hatte diese Woche so eine Spätwoche und es ging drunter und drüber. Ich bin ein Wrack! Total erledigt! Fertig! Gereizt!!!

Mein Mann war blöderweise drei Tage auf Dienstreise, also musste ich mich auch nachts um alle drei Kinder kümmern und ja, sie melden sich! Jede Nacht! Eines Morgens waren zwei von dreien schon um fünf Uhr wach. Ich dachte, ich drehe durch…

Der Vormittag war auch nicht so entspannt wie in der Theorie, schließlich steht ja auch noch sowas wie Kinderzahnarzt an (zwei Stunden! Für EINEN Zahn! Da berichte ich noch mal gesondert drüber), oder die U9 oder irgendwelche anderen Arzttermine. Irgendwann kam dann auch noch der Anruf vom Kindergarten: Hallo Hallo Hallööööchen! Abholen! Kind krank! ahhhhhhhhh!

Die Magen-Darm-Wasserstandsmeldungen, die während der Schicht auf meinem Handy landen, sorgen auch nicht gerade dafür, dass der Stresspegel sinkt… . Ich hatte für jeden Abend ein Betreuungs-Back-Up organisiert (Eltern, zufälligerweise gerade in Frankfurt / Tagesmutter / …), aber für die Kids ist das natürlich einfach blöd, nicht von Mama oder Papa ins Bett gebracht zu werden. An einem Abend kam ich nach Hause und es war einfach nur high life. Alle am brüllen und heulen, „ich will zu Papaaaaaaaaaa“ ….

Wie machen das erst die Mamas und Papas, die bis 24 Uhr im Supermarkt an der Kasse sitzen müssen? Oder sogar Nachtdienste schieben? Als Krankenschwester, Arzt, Polizist, whatever??!?! Für all die ist es echt einfach nur obermonstermega nervig, dass die Kindergärten in Deutschland um 17 Uhr schließen… ein Runde Mitleid für alle Spätschicht-Muttis!!!

 

Warum es sich lohnt, dein Kind ab und zu zu kämmen 😬

Weil es dann in diesem Video nicht ganz so strubbelig aussieht 😜 

Hier seht Ihr ein Projekt, bei dem ich mit meinen Kids mitgemacht habe und das nun für den Deutschen Integrationspreis nominiert ist: Family Playdates für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte. 

Vor 1 1/2 Jahren haben wir gestartet und darüber eine super nette Familie aus Syrien kennen gelernt. Das Projekt fand ich als 3fach Mama super: Ich wollte unbedingt etwas tun, wollte das Zusammenleben und die Integration unterstützen, hatte mit Job und Kids aber einfach keine Zeit. 

Über das Projekt haben wir (und andere Frankfurter Familien) einen „Match“ bekommen: Eine Flüchtlings-Familie mit Kindern etwa im gleichen Alter. Die Eltern, Ahmad und Amira sind super, die Kids haben sofort connected, zusammen gespielt, bei uns Erwachsenen war es aufgrund der Sprache natürlich einen Ticken schwieriger. 

Ich kann nicht behaupten, dass wir uns ständig treffen – im Schnitt vielleicht alle drei Monate, aber es ist immer wieder schön und bereichernd!

Am Anfang mussten wir viele Anfragen von Ahmad zeitbedingt absagen. Mittlerweile ist es andersrum. Die Familie hat ständig Termine, Kindergarten, Führerschein ,… was natürlich super ist. Wie sagte Ahmad letztens am Telefon: „In Syria immer Zeit. In Deutschland: nix mehr Zeit“ 😊😍😉

Unterstützen könnt Ihr das Projekt hier