Wie das mit dem vierten Kind kam…

Ist das denn zu fassen, jetzt hab ich hier glatt 1 1/2 Jahre keinen Artikel mehr geschrieben… woran es liegt, könnt Ihr Euch wahrscheinlich denken: No time for nothing. Aber das hat sich jetzt ein wenig geändert. Ich bin wieder im Mutterschutz, vor zwei Monaten kam unser viertes Kind – da es gerade so herrlich in der Federwiege baumelt und ich es ausnahmsweise mal nicht durch die Wohnung schleppen muss, hier ein kleines Update 🙂

Kurz gesagt: Das mit dem vierten Kind, unserem Nachzügler, kam mit Corona. Mein Mann und ich hatten das große Glück, der Lockdown-Zeit auch viel Positives abgewinnen zu können. Wir hatten beide unsere Jobs noch und die Tatsache, dass wir a) ein Au Pair hatten, das sich vormittags um die Kinder gekümmert hat und b) diese ganzen Kids-Termine am Nachmittag weggefallen sind, hat uns massiv entstresst.

Ich bin morgens aus dem Haus und war sechs bis sieben Stunden im Sender, mein Mann war im Home Office und konnte so auch mal ein Blick auf die Schulaufgaben werfen. Als ich Nachmittags wieder nach Hause kam, hab ich die Kids ins Lastenrad gepackt und bin mit ihnen in den Wald gefahren oder auf den Spielplatz oder wir sind einfach zuhause geblieben und haben in der Wohnung oder im Garten zusammen rumgedödelt… wir konnten echt mal wieder richtig durchatmen.

Naja, und wie wir Muttis halt so sind: Sobald wieder etwas Luft nach oben ist, kommste ja wieder gleich ins Grübeln. Viertes Kind – sollen wir es noch mal versuchen oder lieber nicht? Zu dem Zeitpunkt war ich schließlich schon 40. Wenn es tatsächlich noch mal klappen sollte, wäre ich 41 oder vielleicht sogar schon 42 Jahre alt, wenn das Baby kommt… ganz schön alt eigentlich! Wie war das noch mal mit der steigenden Wahrscheinlichkeit auf Trisomie und Co?

Glücklicherweise ist mein Papa Frauenarzt, da kriege ich immer die besten Infos, ehrlich und ausführlich und er meinte (es war im März oder April letzten Jahres): „Wenn Ihr Euch dafür entscheidet, dann noch in diesem Jahr.“ Ok.. alles klar. Und meine Frauenärztin hier in Frankfurt: „Meinen Segen haben Sie.“ Naja gut, wenn alle das sagen… 😉

Wie bei den anderen drei Kindern war uns klar, dass wir das Kind auch bekommen und schrecklich lieb haben würden, wenn es mit einer Trisomie oder einer anderen Fehlbildung auf die Welt kommt. Aber trotzdem fragste dich mit 40 ja schon, ob du das Schicksal wirklich herausfordern sollst. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Gendefekt lag jetzt immerhin bei 1:80….

Abgesehen davon schwirren bei so einer Entscheidung ja noch andere Dinge im Kopf herum: Wollten wir wirklich noch mal zurück auf Start? Wie sollten wir denn zu sechs in unsere kleine Wohnung reinpassen?

Hatte ich noch mal Bock auf schlaflose Nächte? Auf Kinderwagen schieben und im Sandkasten buddeln (letzteres: auf jeden Fall NICHT), wollte ich mir die Stillerei noch mal antun mit all ihren in unserer Gesellschaft so totgeschwiegenen Wehwehchen? Noch mal die komplette Grundausstattung kaufen mit Wickelplatte, Maxi Cosi, Stillkissen usw. (war schließlich schon alles weg)? Noch mal die Hälfte aller Haare verlieren? Richtig fertig aussehen? Die alt bewährten Diskussionen mit dem Ehemann haben, nach dem Motto „Ich mach alles, du machst nichts!?!“

Nun, ich bzw. wir haben uns offensichtlich dafür entschieden und, was soll ich sagen: Es war so mit die beste Entscheidung meines Lebens.

Die Schwangerschaft war trotz meiner alten Tage (höhö) mega unkompliziert – da ich im fünften Monat sogar noch das Glück hatte, das Casting für eine Fernsehsendung zu gewinnen, habe ich mit Kugel noch richtig viel geackert. Von morgens bis zum frühen Nachmittag hr3, danach hr-fernsehen und es hat alles wunderbar geklappt.

Dass sich der kleine Mann früher auf den Weg machen würde, war mir schon vorher klar (alle Kinder kamen zu früh), Kaiserschnitt-Stories erspare ich Euch an dieser Stelle, ist halt immer eine absolute Grenzerfahrung. Wichtig ist: Er ist jetzt da, er ist so süß und goldig, die ersten Wochen nach der Geburt bin ich vor Glücksgefühlen wie auf Wolken geflogen.

Mittlerweile schleichen sich zwischen diese Glücksgefühle so einige Müdigkeitserscheinungen und die Panik, wie das als Working Mom mit vier Kindern tatsächlich funktionieren soll…. aber hey, irgendwie wird es klappen. Wir haben ein super tolles Au Pair Mädchen und meine anderen drei sind ja schon „groß“ – übrigens auch ein Riesen Vorteil, was den „Stress-Faktor“ beim Baby betrifft. Die Großen (9,7 und 5) können das Baby auch mal halten, kurz bespaßen, füttern (so dass ich duschen kann!) und sie kommen nicht in alter Kleinkind-Marnier ins Zimmer geplatzt, wenn du das Baby gerade zum Schlafen gebracht hast.

Ein richtiges Wochenbett gibt es als 4fach Mama natürlich nicht, nach 2 1/2 Wochen saß ich wieder auf dem Fahrrad und habe ich die Kids von A nach B geradelt, aber das war auch ok so! Ich fühle mich deutlich fitter als zu der Babyphase vor 5, 6 oder 7 Jahren und ich bin einfach nur so was von MONSTERHAPPY, dass wir es noch mal gewagt haben.

Und wenn ich Glück habe, komme ich auch ab und zu zum Blog-Artikel schreiben 🙂

Baby und Ohrstöpsel

Ich beim ersten Kind: „Was?!? Ohropax für die Nacht? Da höre ich doch die ganzen Geräusche meines Kindes nicht mehr. Da weiß ich überhaupt nicht, ob es meine Hilfe braucht! Ich bin doch keine Rabenmutter. Niemals!!!“

Beim zweiten Kind: „Gut, in ganz harten Nächten…. und wenn es dann auch noch erkältet ist… und die machen ja echt viele Geräusche nachts… “

Beim dritten: „Alter, wo sind meine Ohrstöppel?!? Wer hat die schon wieder vom Nachttisch gemopst?!? Ohne die Dinger krieg ich kein Auge zu! Wie doof muss man sein, darauf zu verzichten!!!!“😉😉😉

Last Exit Federwiege

Vor lauter Baby-Schlepperei bin ich kurz davor, einen Bandscheibenvorfall zu bekommen. Da gibt man dann doch mal viel Geld für wenig Stoff aus! Das Teil ist jetzt kein Wunderwerk, aber schon nah dran. Und ich spare mir das einschläfernde Schunkeln mit der Kinderwagentasche (Orang Utan United)… 😴😴😴

Update 6 Monate später: Kauft Euch so ein Teil. Es erleichtert das Einschlafen so unfassbar. Und nachher hole ich sie raus und sie schläft im Bett weiter. Der Knüller. 

DIE Lösung gegen den Frankfurter Fluglärm:

Ein Baby! 👶🏼 Damit ist man so müde, kaputt und totenfertig, dass es einem gar nichts mehr ausmacht, dass die Flieger ab 5 über die Wohnung hinwegdonnern…

Wirklich: Vor der Geburt war ich mit dem ersten Flieger wach. Jetzt nehme ich den Fluglärm vor lauter Benebelung gar nicht mehr war. Und wenn doch, ist es eher ein positives Signal: Die schlaflose Nacht ist vorbei. Traumhaft! 😉

Lieblingsspruch einer frisch gebackenen Mama

Im Frühstücksraum im Krankenhaus:

Sie: „Also ich will unbedingt noch ein Kind. Meins ist bisher so easy und entspannt!“

Ich: „Ach echt? Seit wann ist es denn auf der Welt?“

Sie: „Seit gestern!“

😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂

(Ich habe nix weiter gesagt – man soll einer jungen Mütter die Illusionen ja nicht nehmen 😉 )

Auch sensationell 😉 : Lieblingsspruch einer stillenden Mama

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Baby-Rätsel

Eine schlechte Nacht = 1000 Theorien, woran es gelegen haben könnte!

War es zu warm in diesem Schlafsack? Oder dann doch zu kalt, als ich ihn leicht geöffnet habe? Hatte sie Hunger? Oder Durst? War es zu laut, als das Fenster auf war? Oder zu stickig, als ich es zugemacht habe? Hab ich sie zu früh hingelegt? Oder zu spät? Hatte sie Bauchweh? War es das Mittagessen – heute ja zum ersten Mal mit Gewürzen? Oder das Wasser, das ich aus Zeitgründen ausnahmsweise mal nicht abgekocht hatte? Hat sie irgendein Schildchen am Body oder Schlafsack gestört? Ein Reisverschluss gekitzelt? Irgendwelche verbliebenen Sandkörner gekratzt? Irgendeine Wasserader, die millimeter genau da lang fließt, wo sie heute Nacht mit dem Köpfchen gelegen hat? Ein Windzug, vom Schlüsseloch zum Fenster? Das WLAN, das ich immer vergesse auszuschalten? Vollmond? Halbmond? Viertelmond? Ahhhhhhhhhhhhhhhhh! Und das Bittere: Wir werden es nie erfahren! :-/

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iFön-Schlaf-Bilanz

* Baby schläft viel besser ein
* Baby hört quasi keine Nebengeräusche (zB mega Gebrüll vom großen Bruder)
* Du hörst nicht mehr das nervige Ticken der Heizung

* Du hörst leider auch nicht, wie Polizei und Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene anrücken und das halbe Haus, die Vermieter, die Polizei und vier Feuerwehrwehrmänner im Treppenhaus auf- und ablaufen, weil der Nachbar direkt über dir eine Kerze hat brennen lassen. :-/