Wenn Mama eine Reise macht

Was hab ich mir vor diesem Trip für eine Platte gemacht: Vier Stunden im ICE, von Frankfurt bis Hamburg Altona. Mit einem Dreijährigen und einer 1 1/2 jährigen. Für drei Tage zu meiner großen Schwester.

Hoffentlich klappt das mit dem Kleinkindabteil! Nicht, dass plötzlich alle Reservierungen umgeworfen werden und wir irgendwo im Großraum sitzen. Womöglich auch noch im Ruhebereich! Hoffentlich keine umgedrehte Wagenreihung, hoffentlich ein Platz für den Kinderwagen, hoffentlich liebe Kinder – die nicht nach einer halben Stunde schon durch die erste Klasse toben wollen! Für alle Eskalationsstufen hatte ich was dabei: Waffeln, Gummibärchen, iPad. Und hoffentlich habe ich genug Kraft für das alles. Bin doch so schlapp und fertig, seit ich wieder schwanger bin!

Kurzum: Ich war ein mega Schisser. Total boring, dabei wollte ich doch nie so eine Mutti werden, die sich mit Kindern nichts mehr traut und stattdessen nur noch in ihren vier Wänden hockt.

Und es folgte eine unglaubliche Erleichterung: Es hat alles sooooo super easy geklappt. Mit der Bahn, mit dem Kleinkindabteil, mit der Hilfe beim Kinderwagen rein- und raustragen. Auch die Schlafsituation in Hamburg war 1000x entspannter, als ich mir das hätte vorstellen können: Wir drei in einem Raum – dabei haben die Kids auch bei uns in Frankfurt noch nie zusammen gepennt. Das Einschlafen: perfekt, das Durchschlafen sowieso und das Lang-Schlafen auch. Eines Morgens wurden sogar MEINE Kinder von denen meiner Schwester geweckt. Absolute Premiere!!! Wir hatten eine geniale Zeit: Im Tropenaquarium (siehe Foto), am Elbstrand, auf diversen Spielplätzen. Und, oho, das Wetter war gar nicht so schlecht 🙂

Ach ja: Das ipad musste ich nicht einmal auspacken – weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt. Stattdessen gab es eine fast surreale Szene: Ich mit meinen beiden Kids im Speisewagen. Die haben „Das kleine ICE-Memo“ gepuzzelt und ich habe währenddessen einen Cappuccino geschlürft. Das hätte ich mir nun wirklich niemals erträumen lassen 😉

Werbung
Bild

Die Fischköppe waren da!

„Wetten, gleich klingelt der Nachbar und beschwert sich?!“ Das ist mir diese Woche gleich mehrmals durch den Kopf geschossen. Denn so ein Gekreische gab’s bei uns noch nie: Meine große Schwester aus Hamburg und ihre zwei Kinder (10 Monate und vier Jahre alt) waren zu Besuch.

Schon Tage vorher hatte uns vor allem eines beschäftigt: das Wetter! 😉 Von drei vollen Tagen sollte es laut App an zweien regnen! Was dann mit den Kiddis unternehmen?! In unserer winzigen Wohnung laufen die nachher noch Amok! Glücklicherweise ist so ein kleines Frankfurter Schäuerchen nicht mit Hamburger Dauerregen zu vergleichen ( 😉 ) und so sind wir bei unseren zahlreichen Aktivitäten absolut trocken geblieben: Sei es im Zoo oder auf den vielen Spielplätzen, die wir besucht haben.

Insgesamt war es eine schöne Zeit mit vielen bewegenden Momenten und einer lesson learned: 2 Erwachsene + 4 Kleinkinder = keine tiefgehenden Gespräche möglich. Sobald ein Kind verstummte, meldete sich das nächste. Schlafen, essen, usw. in fast vier unterschiedlichen Rhythmen. Das schlaucht! Und so haben wir abends einfach nur alle Viere von uns gestreckt und sind tot ins Bett gefallen.

Auch ist mein Rücken jetzt sowas von im Eimer! Das kleine Bebel ist einfach viel zu schwer, um es noch ständig in der Trage herumzuschleppen (ein Zweierkinderwagen ist über Ebay-Kleinanzeigen schon gekauft). Heute morgen war ich so verkrampft, dass ich es fast nicht geschafft hätte, ihr eine Hose anzuziehen. Wunderbarerweise hat mich meine Schwester noch mal durchgeknetet, bevor es für sie zurück in den Norden ging. Zum Glück fuhr der Zug überhaupt (Lokführerstreik! Mit zwei kleinen Kindern besonders gut zu gebrauchen!).

Jetzt herrscht bei uns in der Wohnung eine gespenstische Stille – nur unterbrochen vom Schnurgeln meines Babys und von meinem Schniefen. Mein Sohn hat mich angesteckt…. 😷