Vom großen Glück, als Mama ein verständnisvolles Arbeitsumfeld zu haben

Das ist jedes Mal wieder so nervig: Wenn dein Kind krank wird und du deinem Chef sagen musst: „Sorry, ich kann heute nicht kommen!“ 

Ich habe eine sehr gute Freundin, die traut sich das schon gar nicht mehr. Weil ihr Chef sonst ausrastet. Also sagt sie ihm im Kinder-Krankheitsfall, sie mache „Home Office“ (mit krankem Kleindkind zuhause = Horror). Wenn der Chef anruft, wird ihr kleiner Sohn erst mal zwei Zimmer weiter vor die Glotze gesetzt und eingeschlossen, damit auch keiner merkt, dass da noch der kleine hustende Wurm zu Hause ist. Schlimm, oder?

Wenn Kinder krank sind, ist es eine „Lose Lose Lose“-Situation. Dem Kind geht es schlecht, die Mama (oder der Papa) hat ein schlechtes Gewissen dem Chef gegenüber und der Chef selbst ist natürlich auch nicht amused. Vor allem, weil kleine Kinder bekanntlich häufig kränkeln. 

Nur: Es ist nun mal einfach nicht zu ändern! Wenn ein Kind 40 Grad Fieber hat, kannst du es nicht einfach mit Fiebersaft pimpen und in den Kindergarten schieben. Und wenn dein Kind eine Bindehautentzündung hat, bist du automatisch raus. Ich kenne Geschichten, da haben sich Chef und Mitarbeiter wirklich das Maul über eine Mutter zerrissen, weil sie eben wegen einer Bindehautentzündung ihres Kindes zuhause bleiben musste. Sie dachten, das wäre alles ein Fake… schön wär‘s!

Ich hatte letztens ein kleine „Projekt“ – angesetzt auf vier Tage. Vier pisselige Tage, das sollte man doch hinbekommen, ohne dass da jemand krank wird, oder?!? Haha. Denkste. In genau diesen Tagen war a) mein Mann auf Dienstreise, b) unser Au Pair krank und c) bekam meine kleine Tochter hohes Fieber. Also worst case Szenario, so dass ich tatsächlich um 3 Uhr nachts meiner Chefin eine Whatsapp schreiben musste: „1000x Sorry, hier bricht gerade alles zusammen, ich kann nicht kommen!“

Sie schrieb morgens zurück, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Sie würden das schon hinkriegen.

Unfassbar, was mir da für ein Stein vom Herzen gefallen ist. Ich fand das einfach so nett und befreiend und mir war klar: Was ist schlimmer als Mama zu sein und ein krankes Kind zu haben? Ein Arschloch-Chef oben drauf.

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Waterboarding (oder auch: Haare waschen)

Es ist bei uns der absolute Wahnsinn: Es wird geschrien, in Panik aus der Wanne gestiegen, an mir festgeklammert, als gäbe es kein Morgen.

Vor allem unsere Kleine macht jedes Mal ein Drama und lässt sich auf nix ein. Ich rede mit Engelszungen auf sie ein, halte Traubenzucker oder Tictacs parat – während die reingeschaufelt werden, kann ich zumindest noch das Shampoo verteilen. Aber am Ende nützt es nix, da hilft nur ein Becher, der überm Kopf ausgekippt wird. Oder die Brause.

Ein Gejapse. Ein Gebrüll! Ich fühle mich wie ein mieser CIA- Agent, der seine Kinder waterbordet. Kein Wunder also, dass ich manchmal zwei Wochen vergehen lasse, bis ich mir das Haarwasch-Drama wieder antue. Jetzt wäre eigentlich wieder höchste Zeit… Naja, vielleicht morgen… oder übermorgen 😉