Wie läuft’s denn so?

Mit zwei Kindern? Jeder, der mich das fragt, bekommt derzeit die grausame Wahrheit präsentiert:

Ich bin kurz davor, durchzudrehen. Und ich frage mich, warum nicht alle zwei- und mehrfach Mütter irgendwann einen Burnout bekommen.

Die Kleine liegt leider äußerst ungern alleine in der Gegend herum – nach spätestens (!) fünf Minuten gibt’s Gebrüll, das gerne mal von Null auf Hundert geht. Ich teile meine Aktivitäten schon in „mit umgebundenem Baby möglich“ (essen, fönen, schminken, Geschirrspüler ausräumen,…) und „nur ohne ungebundenes Baby möglich“ (duschen, aufräumen, Wäsche, etc). Wenn ich sie also gerade frisch irgendwo hingelegt habe, tickt für letztere Aktivitäten die Zeitbombe. Bsp duschen: Mittlerweile seife ich mich erst ein und dusche mich dann mit kaltem Wasser ab – geht halt am Schnellsten!

Und sie hat vielleicht eine laute Stimme! Während ich mit meinem Sohn auch mal in ein Café gegangen bin, um mich mit Freundinnen zu treffen – mit Kind Nummer Zwei leider not possible!

So viel zu den Luxus-Problemen. Jetzt der eigentliche Wahnsinn: Wenn nachmittags der große Bruder mit dabei ist. In letzter Zeit hat das extremes Nerv-Zerreiß-Potenzial, weil mein Sohn ständig irgendeinen Infekt anschleppt. Fieber, Erkältung, Magen-Darm – und das in nur einer Woche. Er ist natürlich super mies drauf und allein das ist schon ein echter Downer. Er will nicht in den Kinderwagen, er will nicht die Treppe hoch. Schuhe ausziehen, in den Kinderstuhl, Lätzchen anziehen, essen, baden, wickeln, anziehen – alles wird zum Kraftakt. Um so mehr, wenn währenddessen die Sirene der kleinen Schwester losgeht. Dann kann die Wickelung des Grossen eine gefühlte Ewigkeit dauern und ich höre schon gedanklich die Beschwerden der Nachbarn. Heute war ich einmal so entnervt, dass ich auf den Tisch gehauen habe. Der Kleine hat sich so erschreckt, ich habe sofort ein mega schlechtes Gewissen bekommen und bin in Tränen ausgebrochen. Das hat ihn natürlich total irritiert und er flennte mit. In dem Moment kam der Papa nach Hause… Ja, ich habe den Laden im Griff!!! :-/

Ich war den ganzen Abend so frustriert, was für eine schlechte Mama ich bin. Wir waren zuhause VIER Kinder, eigentlich hatte ich auch solche Größenordnungen angepeilt (zumindest drei). Im Moment bin ich davon so weit weg! Würde mein Freund jetzt damit anfangen (Wahrscheinlichkeit tendiert gen Null), ich würde schreiend davonlaufen!!!

Also: Ich bin total überfordert. Und ich stehe dazu!!!!!

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4 Gedanken zu “Wie läuft’s denn so?

  1. Herzmutter schreibt:

    Oh Mann… kann ich total gut nachfühlen. Meine Tochter war und ist ein mega anstrengendes Kind und ich musste auch alles mit ihr zusammen machen. Auch aufm Klo sitzt es sich mit einem Einjährigen Kind ganz gut. Mittlerweile reicht sie mir das Klopapier an und will mich abputzen 😉 Wie ich das mit zwei schaffen sollte weiß ich auch nicht 😛 Also: wunder dich lieber dass du überhaupt den Tag rumkriegst 😉 Liebe Grüße, Janina

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  2. Sandra schreibt:

    Hab deinen Blog erst vor ein paar Tagen aus beruflichen Gründen (Journalistin in Ffm 😉 entdeckt und seitdem kann ich gar nicht genug kriegen und lese mich sobald ich mal ne Minute Zeit habe durch all die schaurig-schönen Texte aus eurem Alltag. Du kommst mir dabei vor wie mein eigenes Ich, nur mit dem mir abgehenden Rest an Motivation und Power, die Erlebnisse als berufstätige Zweifach-Mama auch noch aufzuschreiben. ALLES klinght so wie bei mir zu Hause. A L L E S. :-O
    P.S.
    Ich hab natürlich auch gleich das besagte Durchfall-Medikament auf dem Titelfoto erkannt, denn ich hatte es an dem Tag ebenfalls zurück in die Medikamentenkiste gelegt…

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